Einige Gerichte meiner Kindheit hat immer nur mein Papa gekocht. Da er nicht so oft dazu kam, war der Genuss dieser Speisen immer etwas Besonderes. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich bei Papas Zillertaler Krapfen regelmäßig meinen Hosengürtel weiter stellen musste. Von diesen leckeren Krapfen konnte ich einfach nie genug bekommen!
Ich habe meinen Papa neulich gefragt, ob er mir nicht mal zeigen könnte, wie man diese Krapfen zubereitet. Und obwohl er schon ewig keine Zillertaler Krapfen mehr gekocht hat, war er sehr gerne bereit dazu.
Wir treffen uns in der elterlichen Küche. Ich muss schmunzeln. Nach all den Jahren habe ich nicht vergessen, wo die Küchen-Utensilien zu finden sind. Wir bereiten die Zutaten vor. Aus dem Stereo-Radio-Recorder, der noch immer am selben Platz steht, sind die Hits von damals zu hören. Es kommt mir vor, als hätte Radio Tirol das Programm seit den Achtzigern nicht geändert. Bei „Self Control“ und „I’m from Austria“ beginnen wir mit der Zubereitung. Es fühlt sich herrlich nach Kindheit an, es ist wie damals. Nein, doch nicht ganz. Zwei Dinge sind anders: Papa bekommt eine Kochhilfe, nämlich mich. Und meine Hose hat keinen Gürtel. Dafür ist sie aus Stretch.
Schwierigkeit: leicht
Zubereitungszeit: 30 min
Portionen: 4
Zutaten
Für den Teig:
- 500g Roggenmehl (alternativ kann die Hälfte davon durch Weizenmehl ersetzt werden, dann werden die Krapfen heller und weicher)
- 1 Ei
- 250 ml Wasser
- Salz
Für die Füllung:
- 500g Bröseltopfen (Quark)
- 300g topfiger Graukäse
- 4 größere gekochte Kartoffeln
- frischer Schnittlauch
- Salz
Zum Ausbacken: ausreichend Sonnenblumenöl (alternativ Butterschmalz)

Zubereitung
Für den Teig Mehl auf eine Arbeitsfläche geben, das Ei mit etwas Wasser zerquirlen und zum Mehl hinzufügen. Den Teig salzen und mit den Händen fest durchkneten, immer wieder etwas Wasser zugeben.Sobald der Teig geschmeidig ist, ist er genau richtig.
Für die Füllung den Schnittlauch fein hacken, die zuvor gekochten Kartoffeln schälen und zerstampfen. Die zerstampften Kartoffeln mit Schnittlauch, Topfen und zerbröseltem Graukäse gut vermischen und gut salzen. Immer wieder Wasser zugeben, damit die Masse nicht zu fest wird.
Den vorbereiteten Teig zu einer Rolle formen, kleine Würfel abschneiden und die Teigstücke ganz dünn auswalken. Etwas Kartoffel-Käse-Masse auf die Teigstücke geben (dabei achten, dass es nicht zu viel ist, sonst läuft die Masse später beim Backen aus). Die Teigtaschen fest zusammendrücken, damit sie sich beim Backen nicht öffnen. Mit einem „Krapfenrad“ bekommt der Rand eine hübsche gewellte Linie.
Nun die Krapfen in heißem Sonnenblumenöl goldbraun ausbacken (alternativ kann auch Buttschmalz verwendet werden).

Kartoffel mit Schnittlauch, Topfen und zerbröseltem Graukäse gut vermischen. Immer wieder Wasser zugeben, damit die Masse nicht zu fest wird. Gut salzen.

Etwas Kartoffel-Käse-Masse auf die Teigstücke geben (nicht zu viel, sonst läuft die Masse später beim Backen aus).

Übrigens: Papa hat mir schon mal ein Rezept gezeigt: Tiroler Kiachl
Liebe mein Tirol
Ich erinnere mich an diese Köstlichkeit!
Doresc sa incerc si eu retete din Tirol