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Irene Prugger

Almgeschichten: die Juifenalm im Lüsensertal

Aktualisiert am 12.06.2023 in Kulturleben, Fotos: Jörg Koopmann

Juifenalm

Am Weg zur Juifenalm hört man schon von Weitem die Kühe muhen, die Hühner gackern und die Schweine grunzen! Denn auf der Alm oberhalb von Gries im Sellrain herrscht fröhliches Family-Life, bei den Tieren und bei den Menschen. Kein Wunder, der almerische „Hochsitz“ mit Umgebung ist ein Landschaftsjuwel. Und schmackhafte Kost nach dem Motto „Alles selbst gemacht“ gibt es auch.

Alles kommt liebevoll angerichtet auf die Tische, darunter Knödelvariationen wie Spinatknödel, Kasknödel, Speckknödel, Rohnenknödel und Pfifferlingknödel. 

Die Juifenalm, gepachtet von Familie Stern, befindet sich auf 2.022 Meter Seehöhe.Die Juifenalm, gepachtet von Familie Stern, befindet sich auf 2.022 Meter Seehöhe.

Juifenalm

Juifenalm

Seit 2015 sind Sylvia und Gotthard Stern die Pächter der Juifenalm. Sie sitzen hier auf 2.022 Meter Seehöhe sozusagen unter ihrem eigenen Sternhimmel. Sitzen? Ja, aber nur, wenn es sich zwischendurch einmal ausgeht! Es herrscht hier sommers wie winters viel Betrieb, weshalb das ganze Almteam und an den hochfrequentierten Wochenenden auch die Stern-Kinder und Enkelin Tamia zusammenhelfen.

Auch ein Huhn gibt zu tun: Almkind Tamia kümmert sich am liebsten um die Tiere.Auch ein Huhn gibt zu tun: Almkind Tamia kümmert sich am liebsten um die Tiere.

Juifenalm

Eine bunte Schar von großen und kleinen Tieren

Die Juifenalm ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien, was ja kein Wunder ist bei diesem charmanten Almpersonal: Neben der netten und tüchtigen Gastgeberfamilie freuen sich auch Rinder, Pferde, Ziegen, Hasen, Schweine und Hühner auf Besuch. Und vor allem Almhund Alfa, der alles unter Kontrolle hat.

Auch ein fleißiger Almhund liegt zwischendurch einmal flach.Auch ein fleißiger Almhund liegt zwischendurch einmal flach.

Die Gäste der Juifenalm kommen aber nicht wegen der Landschaft und der Tiere hierher, sondern weil es hier ganz besonders gut schmeckt. 

Gemüse und Eier bezieht das Juifenalm-Team von Bauern und Händlern aus Ranggen und Gries am Sellrain, denn es gehört zum Konzept einer gut geführten Tiroler Alm, dass man Wert auf besondere Qualität, die Unterstützung der heimischen Bauern und auf kurze Anfahrtswege legt.

Und natürlich muss es den Tieren gut gehen. Darauf achten Gotthard Stern und Hirte Marcel Haider aus Gries gemeinsam. Rund hundert Rinder sind jährlich auf Juifenalm-Sommerfrische. Sechs Pferde auf den Rossweiden finden hier Bürstengras und zusätzliche Leckereien, sechs Almschweine lassen es sich ebenfalls gutgehen. Die sechzig Ziegen muss man auch immer im Auge behalten, weil sie sich ansonsten auf weite Wanderschaft begeben und in ihrer störrischen Art oft nur schwer zum Umkehren zu bewegen sind. 

Die Agrargemeinschaft achtet auf gute Pächter

Mit Vieh bestoßen wird die Juifenalm von der Agrargemeinschaft Juifen, der die Alm auch gehört. Sie achtet darauf, dass Pächter hier wirtschaften, die sich durch Gastfreundschaft und vorzügliches Kochen auszeichnen und die sich darauf verstehen, die Rodelbahn bestens instand zu halten, denn die Juifenalm ist eine „Ganzjahresalm“ mit Sommer- und Wintersaison.

Juifenalm

Juifenalm

Also ist es wichtig, dass sich auch die Pächterfamilie hier wohl fühlt und bei Familie Stern, die viele Gäste noch von der Schlickeralm kennen, ist das ganz gewiss der Fall. „Wir können gar nicht sagen, ob es uns im Sommer oder im Winter hier heroben besser gefällt“, sagen Gotthard und Sylvia. „Es haben beide Saisonen ihre anstrengenden und ihre wunderschönen Seiten.“

Herrliche Aussicht oberhalb der Baumgrenze

Auf der Juifenalm befindet man sich oberhalb der Baumgrenze, das bedeutet herrliche Ausblicke auf die umliegende Bergwelt, insbesondere auf die Stubaier Alpen mit Zischgeles, Lampsenspitze, Grießkogel und Freihut. Die Skitourengeher unter den Ausflüglern lässt das schon wieder voller Vorfreude an den Winter denken, wenn sie dann hier einkehren und es an schönen Tagen auf den Außenplätzen oft so voll ist, dass viele Gäste auf ihren Rodeln sitzen und die Essensteller auf ihren Knien abstellen, bevor sie die fünf Kilometer lange, kurvige Rodelbahn über 640 Höhenmeter hinuntersausen.

Die Juifenalm serviert typische Almgerichte.Die Juifenalm serviert typische Almgerichte.

Juifenalm

Juifenalm

Aber jetzt ist ja Sommer und man sitzt nicht auf Rodeln, sondern auf von Sonnenschirmen abgeschatteten Bänken oder liegt in den bequemen Liegestühlen vor der Hütte, genießt einen erfrischenden Almdrink und freut sich über wunderbare Sonnenstunden und eine erholsame Almzeit. Und zwischendurch schaut Dojan vorbei, ob alles in Ordnung ist.

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Irene Prugger ist Schriftstellerin und freie Journalistin. Neben ihren literarischen Publikationen (Romane, Kurzgeschichtenbände, Hörspiele) veröffentlichte sie auch drei erfolgreiche Almbücher, darunter: „Almgeschichten – vom Leben nah am Himmel“ (Löwenzahn Verlag).

Irene Prugger
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